Die Verlobung des britischen Prinzen Harry mit der Schauspielerin Meghan Markle ist eine Sensation, und das nicht nur aus romantischen Gründen.
Denn mit Meghan Markle heiratet eine Frau in die königliche Familie ein, die so gar nicht den bisherigen Kriterien der britisch-royalen Hochzeitspolitik entspricht. Mit 36 Jahren ist sie drei Jahre älter als ihr künftiger Gatte. Sie ist Amerikanerin, verdiente ihr Geld bislang als Schauspielerin in der Serie “Suits”. Ein Beruf, der in der britischen Upperclass nach wie vor teilweise als “vulgär” angesehen wird, zumal Markle in ihrer Karriere auch einige steamy Szenen in Dessous gedreht hat. Ihre Eltern sind nicht (wie jene der ebenfalls bürgerlichen Herzogin Kate) wahnsinnig wohlhabend, sondern ihre afro-amerikanische Mutter arbeitete als Reisebüro-Kauffrau, ihr Vater als Beleuchter beim Film.
Meghan Markles Mutter (links) arbeitete in einem Reisebüro und unterstützt ihre Tochter bedingungslos
Als größter “Makel” der schönen Markle dürfte aber die Tatsache gelten, dass sie bereits einmal verheiratet war. Vom Talent-Manager Trevor Engelson ließ sie sich 2013 nach zwei Jahren Ehe scheiden.
Was uns auch schon zu Frage 1 führt….
Darf Prinz Harry die geschiedene Meghan Markle überhaupt kirchlich heiraten?
Zumindest dieses Hindernis scheint aus dem Weg geräumt. Der Erzbischof von Canterbury ließ auf Anfrage bestätigen dass der Prinz seine Braut, obwohl sie geschieden ist und ihre Ex-Mann noch lebt, trotzdem kirchlich heiraten kann, dazu benötigt er nur eine Sonderlizenz. 2005 bei Prinz Charles’ und Camillas Eheschließung war das noch nicht möglich, da wurde standesamtlich auf dem Rathaus in Windsor geheiratet und der Bund dann nur in der Kapelle von Schloss Windsor gesegnet.
Was wissen wir jetzt über die Zeremonie?
Noch herzlich wenig. Sie wird im Frühjahr stattfinden, so viel steht schon einmal fest. Und sie wird nicht ganz so opulent wie die Hochzeit von Herzogin Kate und Prinz William ausfallen. Immerhin ist Harry anders als sein älterer Bruder Prinz William nicht als späterer König von Großbritannien vorgesehen, bei ihm geht es also auch ein paar Nummern kleiner, es müssen beispielsweise nicht so viele in- und ausländische Honoratioren als Pflichtgäste eingeladen werden wie anno 2011 bei der Hochzeit des Herzogpaares Cambridge. Noch steht auch nicht fest. ob es einen Live-Stream der Trauung geben wird…aber hey: GENAU DAS WOLLEN WIR GANZ DRINGEND!
Wie wird der Titel von Prinz Harry und Meghan Markle lauten?
Mit der Hochzeit wird sie erst einmal automatisch “Her Royal Highness The Princess Henry of Wales” (nicht “Prinzessin Meghan”!). Wahrscheinlich wird die Queen ihrem Enkel an seinem Hochzeitstag einen Adelstitel verleihen, er könnte beispielsweise “Herzog von Sussex” werden und seine Frau damit Herzogin – oder als “Herzog von Windsor”, wie einst Königin Elisabeths Onkel Edward VIII. nach seiner Abdankung wegen der Hochzeit mit einer geschiedenen Amerikanerin… quasi als kleine Ironie der Geschichte.
Wird Meghan Markle nach der Hochzeit mit Prinz Harry arbeiten?
Die Schauspielkarriere ist mit der Hochzeit ad acta gelegt. Und zwar für immer. Stattdessen muss Meghan Markle repräsentative Aufgaben übernehmen. Da die Schauspielerin, die nach ihrem Studiums zeitweise in der US-Botschaft in Buenos Aires arbeitete, sich seit längerem für die Gleichberechtigung von Frauen weltweit und für Hilfprojekte in Afrika einsetzt, steht zu erwarten, dass sie diese karitative Arbeit weiter fortführen wird. Dieses Engagement teilt sie übrigens mit Harry, der 2006 sogar seine eigene Charity “Sentebale” zu Gunsten von Aids-Waisen in Lesotho und Botswana ins Leben gerufen hatte.
Wo wird das Paar wohnen?
Ihren Hausstand in Toronto (wo die Dreharbeiten für “Suits” stattfanden) hat Meghan Markle bereits aufgelöst und in den Kensington Palast übersiedelt. Als Prinz Harrys Verlobte darf sie dort nun auch offiziell wohnen. In den kommenden Monaten wird die angehende Herzogin in Etikette und Geschichte der Familie Windsor unterrichtet. Nach der Hochzeit wird das Paar vermutlich in ein anderes, privateres Haus der Royals ziehen.
Wie wird sich Meghan Markles Leben durch den Eintritt in die königliche Familie noch ändern?
Solche Kleider sind vermutlich ab jetzt tabu
Nun: Diametral. Das beginnt schon bei kleinen Dingen. Einkaufsbummel oder entspannte Nachmittage in einem Cafè sind vorbei. Als Mitglied der königlichen Familie wird Meghan Markle rund um die Uhr von Personenschützern bewacht, kann keinen Schritt mehr ohne Paparazzi machen. Auch ihre Kleidung wird ab dann anders aussehen. Kurze und tief ausgeschnittene Outfits ziemen sich nicht für eine Herzogin, auch wenn wir das Jahr 2017 schreiben. Auch wird sie künftig eher britische Designer tragen müssen, das ist fast so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz für die weiblichen Mitglieder der Royals. Offenherzige Interviews wie jenes, das Meghan vor ein paar Monaten über ihre Beziehung zu Prinz Harry gab, werden ebenfalls der Vergangenheit angehören.