Dass Sex sells weiß jedes Kind und das ist auch irgendwie das Problem an der Sache. Denn, obwohl wir es alle wissen, nehmen wir das eigentlich nicht zum Anlass, etwas daran zu ändern. Wir nicken es weg, sagen es in einem Halbsatz, so auf die Art: “Naja das ist Werbung, Sex Sells halt.”. Doch indem wir es wie eine unumstößliche Tatsache behandeln, verstärken wir immer und immer wieder den Sexismus, der dahintersteckt. Denn welcher Sex verkauft vor allem? Natürlich weiblicher.
Doch ein bisschen was tut sich schon! Heutzutage wird in der Werbung ‘nur’ mehr jede dritte Frau sexualisiert dargestellt. Ich weiß, diese Zahl klingt ziemlich schlimm. Aber vor 20 Jahren war es noch jede zweite Frau! Deshalb ist diese Veränderung eine positive, sagt eine Studie der Stuttgarter Hochschule der Medien
Für die Forschung wurden 560 TV-Spots von 1996 bis 2016 analysiert. Besonders achteten die ForscherInnen auf Zeichen der Unterwerfung und der Sexualisierung. 1996 waren 54 Prozent der sexualisierten Frauen-Darstellungen vor allem in Clips der Automobil-Industrie zu sehen. 2016 wiederum bediente sich besonders die Kosmetikbranche provokativer Frauenbilder.
Gut, Freudentränen haben wir 30 Prozent sexualisiert dargestellter Frauen nicht in den Augen. Aber es ist gut zu sehen, dass sich wirklich etwas getan hat! Laut Dr. Andreas Baetzgen, Professor an der Hochschule der Medien, würden sich Frauen weiterhin diskriminiert fühlen, trotz dem Rückgang der offensichtliche diskriminierender Werbungen: “Auch wenn wir einen starken Rückgang offensichtlich diskriminierender Werbung beobachten können, ist es die Summe aus stereotypen Rollen, sozialer Unterwerfung und sexualisierten Darstellungsarten, die erklärt, weshalb sich viele Frauen von der Werbung diskriminiert fühlen.”