“Ein Baby wird uns einander noch näher bringen.” Nun ja. Die meisten frischgebackenen Eltern kommen schnell drauf: Zumindest in den ersten Monaten ist eher das Gegenteil der Fall. Auch wenn das unsere romantische Vorstellung kaum erlaubt, aber Elternschaft bedeutet nicht unbedingt Beziehungs-Kitt, sondern stellt die Liebe als Paar zunächst einmal auch auf eine Probe.
Die ersten Monate ist man mit der rudimentären Lebensumstellung beschäftigt, die ein Baby mit sich bringt. Stillzeiten, wenig Schlaf, Stress, einer geht weiterhin zur Arbeit, der andere sitzt daheim, Quality Time zu Zweit wird drastisch reduziert: All das ist ein gravierender Einschnitt, mit dem junge Eltern erst einmal zurecht kommen müssen – und auf den man sich auch nicht vorbereiten kann.
Zumindest nicht komplett. Aber ein klein wenig schon. Zumindest, wenn man weiß, wo die Fallstricke hängen.
Seit kurzem Eltern, dauernd Zoff: Worüber Paare am häufigsten streiten
1. SCHLAF
Ihr bekommt beide zu wenig. Das steht fest. Aber die Chancen sind hoch, dass ihr in der ersten Zeit darüber kracht, wer noch weniger Schlaf bekommt, wer ihn mehr verdient und wer sich darüber beschweren darf. Vielleicht ist es besser, klare Regeln festzulegen. In diesen Nächten hat einer Dienst – der bekommt dann aber am frühen Abend oder am Wochenende seine Ruhezeiten, in denen der Partner übernimmt. Oder ihr wechselt euch ab. Ziel eurer Vereinbarung muss sein, dass beide nicht das Gefühl haben, zu kurz zu kommen.
2. HAUSHALT
Sogar winzig kleine Babys produzieren Müll. Extrem viel Müll. Milchpumpenschläuche, die ausgewaschen werden müssen, Säcke mit Windeln, die entfernt werden müssen, Babykleidung, die ständig gewaschen werden muss… Und das wirklich Erstaunliche: Obwohl Babys in der ersten Zeit vergleichsweise viel schlafen, bist du froh, wenn du es überhaupt in die Dusche schaffst. Dieser Stress wird aber von außen selten gesehen. Immerhin hast du doch jetzt alle Zeit der Welt, könntest dich in aller Ruhe um Haushalt und Kind kümmern. Streit vorprogrammiert! Versucht, euch auf ein System zu einigen, mit dem beide leben können (du räumst den Geschirrspüler ein, er macht das Bett). Und nehmt die Hilfe von frischgebackenen Omas und Opas an, wenn sie sie anbieten. Deren Besuche müssen sich nicht darauf beschränken, das Enkerl anzuhimmeln. Wenn sie dir Zeit freischaufeln, indem sie kurz die Küche aufräumen: Jackpot!
3. SEX
Du hast etwas von der Größe einer Melone durch eine Öffnung von der Größe eines 2-Euro-Stücks geschoben. Wenn du dich jetzt für einige Zeit nicht so ganz in Stimmung für Sex fühlst, dann darf dir niemand einen Vorwurf machen. Dazu wird in vielen Nächten die leidenschaftliche Stimmung durch das Greinen eines Babys zunichte gemacht. Ja, Sex wird weniger für frischgebackene Eltern. Das kann zu einer Belastung für die Beziehung werden. Versucht deshalb, möglichst viel Körpernähe als Paar zu bekommen. Reibt eure Füße aneinander, während du stillst. Genießt eine kurze Kuschelsession, wenn das Baby ein Nickerchen macht. Schiebt einen Quickie ein, ehe ihr vor Erschöpfung auf dem Sofa einnickt.
4. BESUCHER
Schwiegermama bleibt für eine Woche, um euch zu helfen? Das klingt großartig … bis zum 3. Tag, an dem sie ihren 12. Kommentar über das richtige Stillen und den perfekten Rhythmus abgesondert hat. Babys bringen einen Ansturm von Besuchern mit sich. Freunde, Verwandte: Sie alle glauben ein Anrecht auf ihre Besuchszeit zu haben. Das setzt euch unter Stress – und führt zu Streit (etwa wenn einer immer bereitwillig einlädt, der andere aber seine Ruhe will). Vereinbart im Vorfeld, wie viele Besuche ihr wollt, wie viel Zeit dazwischen nötig ist und wie ihr weniger erwünschten Gästen höflich absagt.
5. WINDELWECHSELN
Sorry. Dabei können wir euch nicht wirklich helfen. Es muss gemacht werden. Nase zu und durch.