Was man nicht sieht, ist nicht vorhanden? Statt Menschen zu helfen und sie aus der Obdachlosigkeit zu holen, hat man in einem Hamburger Stadtteil beschlossen, diese lieber zu vertreiben. Indem man auf eine kniehohe Mauer, die zum Ausruhen einlud, einen Zaun montierte, der das Hinsetzen verhinderte.
Aber auf einmal hingen auf genau diesem doch obdachlose-feindlichen Zaun volle Plastiksackerl mit zahlreichen Spenden und aufmunternde Worte: “Gib, was du kannst, denn du schläfst heute in einem warmen Bett“. Eine Aufforderung, der immer mehr Hamburgerinnen und Hamburger folgten und so wurde der „Hamburger Gabenzaun“ zur Anlaufstelle für Menschen, die nichts mehr haben.
Denn schließlich finden sich hier nun Kleidung, Decken, Schlafsäcke, Lebensmittel und vieles mehr, das einem das Leben auf der Straße zumindest ein bisschen erleichtert.
Die Idee dafür hatte eine anonyme Gruppe, die „nicht als Gesicht des Gabenzauns fungieren wolle, da es ein Projekt aller Hamburger sein soll.“ Außerdem wolle man auf die “Vertreibungspolitik aufmerksam machen.” Auf die Tatsache, dass verstärkt bauliche Maßnahmen von öffentlicher Seite gesetzt werden, um Obdachlose von gewissen Orten “verschwinden” zu lassen. Aber das lässt deren Probleme nicht verschwinden. Diese Aktion jedoch zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger dennoch die Chance haben, selbst zu bestimmen, wie sie in ihrer Stadt zusammenleben wollen.
Wir finden: Absolut nachahmenswert!