Gesundgevögelt in 12 Wochen


„Ich muss zugeben, in den letzten Jahren hat das mit dem guten Sex ziemlich nachgelassen”, musste sich Bestseller-Autorin und Gesundheitsexpertin Susanne Wendel selbst eingestehen. Also startete sie mit einem Vorsatz ins neue Jahr: Mehr Sex. Nicht abnehmen, nicht sporteln – sondern mehr vögeln! Sie wagte also gemeinsam mit ihrem Partner einen Selbstversuch, besuchte Swingerclubs, machte einen Sex-Urlaub und traf sogar eine Domina. Tabus gibt es danach keine mehr und ihr wurde klar: „Um das Sexleben aufzupeppen, brauchen Paare keine Tipps, sondern einen konkreten Plan.“ In ihrem neuen Buch “Gesundgevögelt in 12 Wochen” liefert sie eine konkrete Anleitung für Paare, die sich wieder guten Sex wünschen. Wir haben mit der Autorin über das Sex-Programm gesprochen!

»Dann ist man eben abends nicht müde. Das hat tatsächlich auch mit Disziplin zu tun.«

WOMAN: Ihr neues Buch richtet sich an Paare, die sexuell nicht mehr viel erleben. Wieso kommt es denn überhaupt so weit?
Susanne Wendel: Es gibt sicher Paare, die auch nach vielen Jahren noch heiß verliebt sind, die haben dann auch heißen Sex. Für die meisten anderen gilt aber: mit zunehmender Vertrautheit verschwindet die Erotik. Erotik hat viel mit Überraschungen zu tun. Wenn Paare zusammen leben und womöglich Kinder haben, wird ihr gegenseitiges Verhalten sehr berechenbar. Und das ist – erotisch gesehen – eben ziemlich langweilig. Dazu kommt, dass man abends müde ist, und bei Frauen spielen auch noch die Hormone eine wichtige Rolle. Mache Frauen verlieren nach der Geburt eines Kindes die Lust und finden sie nicht mehr wieder.

WOMAN: Sie selbst haben das in Ihrer Beziehung auch erlebt und wollten dagegen aktiv etwas unternehmen. Wie sind Sie dabei vorgegangen?
Ganz einfach: Trotzdem Sex haben. Ich sage immer: Der Appetit kommt beim Essen und die Lust kommt beim Tun. Man muss sich das vornehmen, und dann ist man eben abends nicht müde. Das hat tatsächlich auch mit Disziplin zu tun. Und – mein Partner und ich haben uns ganz bewusst neue Überraschungen im Liebesleben kreiert.

WOMAN: Sie haben mit Ihrem Partner auch einen Swingerclub besucht. Was hat das bei Ihnen bewirkt?
Susanne Wendel: Wir hatten schon tolle Abende in verschiedenen Clubs und haben eine Menge echt coole Leute kennengelernt. Unser Sexleben hat das sehr bereichert, ich persönlich finde diesen speziellen Flair und die erotische Stimmung in edlen Clubs klasse. Uns geht es dabei nicht unbedingt um Partnertausch, sondern vor allem um neue Erlebnisse mit uns selber. In einer anderen Umgebung probiert man eher was anderes aus. Wir sind uns einig, dass dritte Personen da höchstens eine Nebenrolle spielen.

WOMAN: Was, wenn sich der Partner schwer tut seine sexuellen Wünsche zu äußern?
Susanne Wendel: Es hilft, die Wünsche aufzuschreiben, zum Beispiel in Form eines sexuellen Profils. Das kann man in Online-Portalen wie Joyclub machen oder sich ein Buch dazu kaufen. Und dann darüber reden. Durch das Aufschreiben wird es unpersönlicher und leichter. Man kann es zur Not auch dem Partner zum Lesen geben, man muss dann gar nicht reden.

WOMAN: Kann es nicht auch passieren, dass so Streit entsteht? Beispielsweise, wenn einer unbedingt einen Dreier möchte – der andere aber nicht?
Susanne Wendel: Tjaaa, da sind wir an einem sehr interessanten Punkt angekommen, wo es wirklich ans Eingemachte geht: Der Partner mit dem unerfüllten Wunsch sollte sich fragen, wie wichtig ihm das wirklich ist. Der andere muss sich fragen, ob er es vielleicht einfach mal ausprobieren kann und falls er wirklich gar nicht möchte: Gönnt er es denn wenigstens seinem Liebsten? Darf der andere das mit jemand anders erleben? In jedem Fall kommt man über solche Dinge ins Gespräch – was gut ist! Denn wenn man nicht darüber redet, brechen die Wünsche irgendwann unkontrolliert aus – beispielsweise in Form von Fremdgehen – und dann ist es für die Beziehung viel schlimmer.

WOMAN: Ist Romantik für guten Sex wichtig?
Romantik kann super sexy sein. Man sollte aber nicht darauf bauen, denn Romantik und Verliebtheit verflüchtigen sich bei den meisten Paaren irgendwann und dann verflüchtigt sich auch das Sexleben. Hier gilt es neue Dinge auszuprobieren, neue Wege des Miteinanders zu erforschen. Ich sage: man kann auch guten Sex haben, ohne verliebt zu sein.

WOMAN: Welche Rolle spielt bei gutem Sex die Optik des Schlafzimmers?
Susanne Wendel: Nun, das Schlafzimmer ist ja der Ort, wo Sex normalerweise stattfindet. FengShui-Leute sagen, mit dem Schlafzimmer steht und fällt die Beziehung. Wir haben zum Beispiel neue Bettwäsche gekauft, das macht einen Riesen-Unterschied und hat uns beiden Lust gemacht, wieder mehr Zeit im Bett zu verbringen. Und zwar nicht nur zum Schlafen….

© Video: WOMAN

WOMAN: Was ist ein echter Erotikkiller im Schlafzimmer?
Susanne Wendel: Oh, das gibt es viele. Die schlimmsten: Grelles Licht und ungemachte Betten!

»Wenn der Sex klappt, macht er 10 Prozent einer Beziehung aus, wenn nicht, 90 Prozent.«

WOMAN: In Ihrem Buch geben sie keine Tipps für mehr Spaß im Schlafzimmer, sondern einen konkreten Plan. Sind Pläne nicht immer unsexy?
Susanne Wendel: Ja, total. Aber sie helfen! Es gibt haufenweise Beziehungs- und Sextipps, auch sehr gute. Doch wenn man sich nicht die Zeit einplant, sie tatsächlich umzusetzen, wird daraus nichts.

Gesundgevögelt

WOMAN: Und wieso dauert der Plan genau 12 Wochen?
Susanne Wendel: Es gibt viele 12-Wochen-Programme zum Abnehmen, zum fit werden, für alles Mögliche. Man braucht eine gewisse Zeit für Veränderung, 8 Wochen wären für grandiosen Sex sicher zu wenig gewesen. 12 Wochen sind überschaubar und dennoch effektiv. Wir haben die übrigens nicht direkt nacheinander durchgezogen sondern über mehrere Monate verteilt.

WOMAN: Wird es nach den 12 Wochen wieder fad?
Susanne Wendel: Nein, im Gegenteil. Wir haben beide das Gefühl, dass wir uns gerade erst „warmgelaufen“ haben.

Das Buch von Susanne Wendel “Gesundgevögelt in 12 Wochen. Praxisbuch für Paare und alle, die es wieder werden wollen”, ist ab jetzt für 19,95 Euro im Goldegg Verlag erhältlich.

Gesund gevögelt in 12 Wochen von Susanne Wendel

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