Bist du angespannt, stehst du unter hohem Stress – aber merkst es vielleicht noch nicht? Beziehungsweise: Du unterdrückst es und bemühst dich, dir nichts anmerken zu lassen?
Es gibt ein paar Worte, die (wenn man sie besonders häufig verwendet) ein Indikator dafür sind, dass du gerade unter Druck stehst und Stress aufgebaut hast. Das ergab nun eine neue US-Studie.
Laut den Sprachforschern verwenden gestresste Menschen extrem oft folgende Worte: “Wirklich”. “So”. Und “sehr”.
Wenn du unter Stress stehst, sagst du öfter als sonst “wirklich”, “so” und “sehr”
Dazu neigen Personen unter Druck dazu, weniger zu sprechen.
Für seine Studie untersuchte der Forscher Matthias Mehl, Psychologe und Sprachforscher an der Universität von Arizona, die Sprachmuster von 143 Freiwilligen, die zwei Tage lang einen Diktierrekorder bei sich trugen und ihre Gespräche aufzeichneten. Die Wissenschaftler transkribierten die Aufnahmen und achteten besonders auf Wort-Wiederholungen sowie die Verwendung von Pronomen und Adjektiven.
Zusätzlich analysierten Mediziner das Stress-Level der Probanden, indem sie die Genexpression in deren weißen Blutkörperchen maßen.
Neben der Erkenntnis, dass Leute unter Stress viele Adverbien verwenden, stellten die Wissenschaftler auch fest, dass sie weniger häufig Pronomen wie “ihre” und “sie” verwenden. Die These der Wissenschaftler: Wer unter Stress steht, konzentriert sich eher auf sich und weniger auf seine Umwelt.
Für die Forscher steht fest: Sprachmuster sind ein besserer Indikator für Stresslevel als die Selbsteinschätzung. Damit wäre, so ihre Hoffnung, die Früherkennung eines Burn-Outs besser möglich.