“Viele von euch denken, dass ich die glücklichste Frau des Planeten sein muss, weil ich alles besitze, was man zum großen Glück braucht,” schreibt Model Chrissy Teigen. “Und trotzdem war ich den größten Teil des letzten Jahres unglücklich.”
Jahrelang hatten Chrissy Teigen und ihr Mann, der Soulmusiker John Legend, vergeblich versucht, ein Kind zu bekommen. Erst eine In-Vitro-Befruchtung machten eine Schwangerschaft möglich. Doch statt nach der Geburt von Tochter Luna vor Freude Luftsprünge zu machen, kauerte Teigen monatelang in einem abgedunkelten Zimmer, weinte und bekam Panikattacken.
Postpartale Depression: Jede sechste Frau in Österreich leidet nach der Schwangerschaft unter starken Depressionen. Gedanken und Gefühle wie „Ich bin so müde und kann dennoch nicht schlafen”, „Ich habe Angst mein Baby zu verletzen”, „Alles wird mir zu viel” verunsichern die Erkrankten. Sie leiden unter Schwindelgefühlen, extremer Müdigkeit und verspüren extreme Schuld, weil sie ihr Kind nicht so annehmen können, wie sie es gerne würden (hier alle Symptome der Schwangerschafts-Depression).
Chrissy Teigen: “Man geht als Mutter durch die Hölle!”
In einem Kommentar für die US-Glamour berichtet Teigen nun offen über die schwerste Zeit ihres Lebens: “Lange Zeit konnte ich gar nicht richtig erklären, warum ich so furchtbar unglücklich bin. Ich wollte es auch nicht wahrhaben. Ich dachte, dass ich mir mit Karriere und Kind zu viel zumute, deshalb ausgebrannt bin. Bis ich merkte, dass ich aus diesem Elend nicht einmal dann herausfinde, wenn ich meine Arbeit reduziere.”
Ihr habe die Energie gefehlt, um ins obere Stockwerk ins Bett zu gehen, mit ihrem Mann zu essen oder im Supermarkt einzukaufen. “Ich lag wochenlang nur auf der Couch, habe geweint und Angst gehabt. Eigentlich bin ich eine fröhliche, selbstbewusste Frau – aber die Depression hat mich in einen Schatten meiner Selbst verwandelt.”
Erst ein Besuch im Krankenhaus ergab die Diagnose “postpartale Depression”. Teigen begann, Antidepressiva zu nehmen. Und offen mit ihrer Erkrankung umzugehen. “Es ist hart, deinen Liebsten zu erklären, dass dich die Geburt deines Kindes unglücklich gemacht hat. Man fühlt sich schlecht, böse, egoistisch. Vor allem, wenn man scheinbar auf die Honigseite gefallen ist: Mit einem wunderbaren Mann, einer unterstützenden Familie und sogar einem Kindermädchen. Doch postnatale Depression macht keine Unterschiede bezüglich deiner Lebensumstände. Die Krankheit kann jede Frau erwischen.”
Mit ihrem offenen Geständnis will Chrissy Teigen anderen Müttern, die unter postpartaler Depression leiden, das Gefühl nehmen, ihre Erkrankung sei peinlich oder sie stünden damit alleine da.
Und wir? Lieben das Model dafür umso mehr.