Baby, Kätzchen, Bussibärli, Hasi & Mausi: Kosenamen gibt es wie Sand am Meer. Und wie gern wir sie für unseren Partner benutzen! Oft sogar ganz unbewusst, was in manchen, öffentlichen Situationen ein bisschen peinlich werden kann. Aber warum lieben wir es so, in unserer Beziehung in Babysprache zu verfallen?
Laut der Antropologin Dean Falk ist es ganz normal, dass man sich mit seinem oder seiner Liebsten in einer kindlichen, kindischen Sprache unterhält. Vor allem unterstützt sie einen liebevollen Umgang miteinander und untermauert die Zusammengehörigkeit der Partner. In ihrem Buch “Wie die Menschheit zur Sprache fand. Mütter, Kinder und der Ursprung des Sprechens” schreibt sie davon, dass Menschen jene liebevolle, beruhigende Sprache der Mütter in ihrem Erwachsenenleben weiterführen.
Babysprache als gemeinsamer Nenner.
Interessant ist, dass Falk die Ursprünge dieser liebevollen Sprachweise gegenüber einem Kind in der Menschheitsgeschichte verortet. Ihre “Putting the baby down”-Hypothese besagt, dass die ersten menschlichen Mütter ihr Kind auf den Boden legen mussten, wenn sie etwas mit den Händen machen wollten. Die unterscheidet den Menschen vom Affen. Denn schon die kleinsten Affenbabys können sich an der Mutter festkrallen, weshalb sie nie getrennt sein müssen.
Doch da ein menschlicher Säugling sich nicht festkrallen kann, musste die Mutter das Baby auf andere Art beruhigen. Falk vermutet, dass die urzeitlichen Mütter so anfingen ihren Kindern etwas vor zu summen und mit ihnen zu sprechen. Sie nennt dies die “Ammensprache”.
Hasimausi, wir gehören zusammen.
Und auch wenn sich zwei Erwachsene nicht ganz wie eine Mama mit ihrem Baby unterhalten, kann sich alles sehr niedlich anhören. Viele “-chens” und “-leins” sind zu hören. Es ist eine gemeinsame Sprache, die zwei Menschen verbindet und die signalisiert: “Du kannst ganz du selbst sein, wenn du bei mir bist!”. Deshalb: Go Babytalk! Aber nur, wenn ihr damit eurem Umfeld nicht allzu sehr auf die Nerven geht.